Black Adam: Das halten wir vom Film - Rezension (2024)

15 Jahre hat es gedauert, jetzt ist Dwayne "The Rock" Johnsons Traumprojekt Black Adam endlich im Kino zu sehen. Der Antiheld, der zu DCs mächtigsten Charakteren gehört, soll nicht weniger tun, als die Machtverhältnisse im DC-Kinouniversum grundlegend zu ändern. Ob er das schafft? Wir haben uns den Film angesehen.

Kampf um das Land Kahndaq

Quelle: Warner Bros.Ist er ein Held oder ein Anti-Held? Das weiß Black Adam selbst nicht so genau.Seit in seinem Boden vor mehreren tausend Jahren das seltene und mächtige Mineral Eternium entdeckt wurde, wird die Bevölkerung des Landes Kahndaq von fremden Herrschern ausgebeutet. Nur einmal hat es ein Held geschafft, diesen Zyklus zu durchbrechen. Sein Name ist Teth-Adam und er soll vor 5.000 Jahren gelebt haben. Zu Beginn von Black Adam (jetzt kaufen 9,95 € ) gilt der Retter von damals als Mythos, an den nur noch wenige Menschen in dem von der Söldnerarmee Intergang besetzten Kahndaq glauben.

Einer, der sich einen Helden wie Teth-Adam wünscht, ist der junge Amon, dessen Mutter die legendäre Krone des Sabbac sucht, um das gefährliche Artefakt an einen sicheren Ort zu schaffen. Dabei erweckt sie zufällig Teth-Adam wieder, der aber nicht viel mit seiner Legende gemeinsam hat. Er ist alles andere als ein Held, schreckt nicht davor zurück, die Bösewichte zu töten und hat auch sonst einen eher archaischen Moralkodex. Allerdings ist er auch sehr mächtig, was niemand anderen als Amanda Waller auf den Plan ruft. Um Black Adam unschädlich zu machen, trommelt sie die Justice Society zusammen. Die Helden Hawkman, Dr. Fate, Cyclone und Atom Smasher sollen den vermeintlichen Helden aufhalten.

Black Adam gegen den Rest der Welt

Quelle: Warner Bros.Zusammen mit ihren Verbündeten soll Cyclone Black Adam aufhalten.Man merkt schon, die Story von Black Adam ist dicht. So dicht sogar und mit so vielen Konflikten angereichert, dass auch ein Teil davon gereicht hätte. Denn Black Adams persönliche Konflikte - sein Streit mit der Justice Society, wie Gerechtigkeit auszusehen hat, die Frage, ob er für Amon ein gutes Vorbild sein kann und will, oder die dunklen Seiten seiner Vergangenheit - sind einfach viel interessanter als der Kampf gegen Intergang und ihre Herrschaft über Kahndaq.

An manchen Stellen fühlen sich Black Adams Schlachten gegen Horden gesichtsloser Söldner fast wie etwas an, dass die Macher nur deshalb in den Film gesteckt haben, weil DC-Superheldenfilme halt so sein müssen und man auch irgendwie zeigen muss, dass Black Adam es ohne Probleme mit Superman aufnehmen könnte.

Ein Held, der zum DC-Universum passt

Quelle: Warner BrothersHawkman führt die Justice Society an.Auf die Frage, ob es denn nun ein anspruchsvolles und sozialkritisches Drama oder einen bunten Comicactionfilm haben will, hat das Team von Black Adam also eindeutig mit "Ja!" geantwortet. Das ist allerdings etwas, mit dem viele DC-Filme zu kämpfen haben. Und man muss anerkennen, dass Black Adam mehr sein möchte als nur der nächste Film im chaotischen DC Extended Universe (DCEU). Immer wieder werden die Helden mit der Frage konfrontiert, ob Gut und Böse tatsächlich so leicht zu unterscheiden sind, wie Comicbücher es einem weismachen wollen.

Etwa die Justice Society, die vier Helden mit diversen Hintergründen vereinigt. Dadurch, dass sie sie aber niemand anderer als Amanda Waller ins Kriegsgebiet schickt, werden Hawkman und seine Verbündeten auf einmal von der einheimischen Bevölkerung als imperialistische Aggressoren gesehen.

Und auch Black Adam selbst ist nicht der Held, den die Bewohner Kahndaqs sich erhoffen. Immer wieder enttäuscht er die Erwartungen, die andere in ihn setzen, weil er schlichtweg zu wütend und von seiner Vergangenheit zu stark traumatisiert ist. "Schaut her", scheint der Film in diese Szenen dem Publikum zuzurufen, "wir können auch anspruchsvoll sein" - nur, um dann wieder aus dem Nichts eine zehn Minuten lange Actionsequenz zu präsentieren, in der ein halber Stadtteil eingeäschert wird.

Black Adam: Unser Fazit

Quelle: Warner Bros.Black Adam und Hawkman können sich nicht leiden.Richtig problematisch sind aber eigentlich nur zwei Dinge an Black Adam. Zum einen ist der Film im Finale eine knappe viertel Stunde zu lang, inklusiver schlecht animierter CGI-Armee, die die Welt vernichten will - was aber auch ein für DC typisches Problem ist.

Zum anderen sind da die Rocksongs, die immer wieder im Film auftauchen. Als James Gunn Guardians of the Galaxy mit Hits der 70er- und 80er-Jahre unterlegt hat, war das lustig und sehr passend - auch, weil Gunn sich Gedanken über die Songs gemacht hat. Black Adam zu "Paint it Black" von den Rolling Stones eine Söldnerarmee auslöschen zu lassen, ist dagegen in Wirklichkeit längst nicht so witzig, wie es vielleicht auf Papier geklungen hat.

Ist Black Adam also der Gamechanger, als der er beworben wurde? Ganz sicher nicht. Ist er der beste DCEU-Film aller Zeiten? Auch nicht. Aber er bietet solide Unterhaltung, regt an manchen Stellen sogar ein wenig zum Nachdenken an und etabliert ein paar neue Charaktere, die auch gerne in weiteren DC-Filmen auftreten können. Und das reicht für so einen Film eigentlich auch vollkommen - nur über die willkürliche Verwendung von Rocksongs müssen wir noch einmal reden.

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